Die letzten zwei Wochen standen unter dem Thema Maintenance von Flugzeugen.

Aufgrund einiger rechtlicher Hürden sind wir gezwungen, einen Teil unserer Flugzeuge in Darwin warten zu lassen. Und so habe ich vor zwei Wochen ein Flugzeug nach Darwin geflogen. Unterwegs hatte ich fast 40kt (also ungefähr 70km/h) Rückenwind, so habe ich die Strecke in 2.5h zurückgelegt. Glücklicherweise war die Wartung an unserer C208 Caravan abgeschlossen und so konnte ich noch am selben Tag (Ian als Pilot, ich als Passagier) zurückfliegen.
Am Mittwoch habe ich dann bei unserem Hangar in Gove mitgearbeitet. Im Moment stehen nicht soviele Mechaniker zur Verfügung und so hilft ab und zu ein Pilot aus, natürlich für nicht so kritische Arbeiten und immer unter Aufsicht ;-).
Mein Job war, die 12 Zündkerzen (zwei pro Zylinder) auszubauen, zu reinigen, zu justieren und anschliessend wieder einzubauen.

Das Highlight kam dann aber am nächsten Tag: Ich flog mit AirNorth nach Darwin, um das letzte Woche gebrachte Flugzeug wieder nach Gove zu fliegen. Es war ein gedrängter Zeitplan: Um 1120 Uhr Landung in Darwin, dann zur Werkstatt laufen, Flugzeug entgegennehmen, Daily inspection machen, Passagier (ja, ich hatte noch einen Passagier) laden und zurückfliegen.
Leider kam dann alles anders: Ein wichtiges Teil wurde erst am Morgen geliefert und der Einbau im Flugzeug war erst am Abend fertig. Zu spät für einen Rückflug.

Und so habe ich den restlichen Tag in Darwin verbracht und die Zeit genutzt, unsere Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Ansonsten hätten wir alles online bestellen müssen und es irgendwie (und in der Regel nicht günstig) nach Nhulunbuy liefern müssen.

Am nächsten Tag schliesslich der Flug zurück nach Gove. Der Passagier war vor dem Flug sehr nervös, wegen den Gewittern sowie auch wegen den Turbulenzen…
Darwin ist ein internationaler Flughafen. Entsprechend herrscht viel Verkehr. Und zwischen den grossen Verkehrsflugzeugen zu starten, ist immer wieder ein spezielles Erlebnis. Mit einigen Gewitterzellen in der Nähe war ein Abflug nicht ganz einfach und erforderte viel Kommunikation mit dem Tower. Ich darf nicht nach IFR fliegen (Instrumenten Flug Regeln) und so musste ich sämtlichen Wolken ausweichen. Um die Abstände zu anderen Flugzeugen einzuhalten, gibt der Tower in kontrollierten Lufträumen die Flugroute vor. Falls diese aber in die Wolken führt, muss ich als Pilot entsprechende Flugwegkorrekturen anfordern. Manchmal gefährdet die korrigierte Flugroute dann aber andere Flugzeuge und so muss der Flugverkehrsleiter ggf. diese erst umleiten, bevor er mir die Freigabe erteilt. So stand ich also in regem Kontakt mit dem Tower bis ich den kontrollierten Luftraum um Darwin verlassen habe.
Der restliche Rückflug war dann aber Routine. Auf 9500ft zwischen den Wolkentürmen Slalom zu fliegen hat sogar meinem Passagier Eindruck gemacht. Jedenfalls hat er mir nach der Landung gesagt, dass seine Angst vor dem Fliegen nun kuriert sei ;-).

Ich persönlich war froh, nach 3.5h wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Der Gegenwind forderte diesmal seinen Tribut.

Der Rückflug von Darwin