Toby Mac ist unser neuer Lieblingssänger. Von der ganzen Familie.

Eines meiner Lieblingslieder ist Scars.
Es spricht davon, dass es immer wieder schlimme und schwierige Zeiten in einem Leben gibt. Und dass Narben zurückbleiben, wenn das Leben gelebt wird. Wir alle waren bereits mal an diesem Punkt und wir sind somit nicht alleine! Dass wir alle manchmal Gott vermissen. Es spielt überhaupt gar keine Rolle wer du bist.
Aber wir sollen den Kopf zum Himmel heben, wo unsere Hilfe her kommt.
Das coole an diesem Text finde ich: es ist kein „wir sind die Ärmsten“-Song. Sondern dass wir aktiv bleiben sollen, eben den Kopf zum Himmel heben. Und dass wir genau diesen Fakt akzeptieren müssen, dass das Leben Kampfspuren hinterlässt.


Ein ermutigendes Bild, welches er hier zeichnet. Ja, diese Denkweise haben wir ein wenig verloren. Wir haben immer noch das Gefühl, dass wenn wir uns nur genügend anstrengen, uns nur Gutes geschieht. Mit unangenehmen und manchmal unbefriedigenden oder auch einschneidenden Situationen umzugehen, haben wir verlernt.
Ganz besonders unseren Kindern bringen wir bei, nur mit dem Optimalen zu leben oder leben zu können. Verzicht ist kein Thema, alles ist möglich. Weil wir es uns leisten können. Und weil die Kultur und vorhandene Möglichkeiten ganz besonders in der Schweiz dies auch fördert. Zeichen der Wohlstandsgesellschaft.
Ich frage mich gerade, ob ich solch harte Kritik überhaupt schreiben darf. Ob ich die Berechtigung dazu habe. Ich, der von aussen betrachtet ein ausserordentliches Leben führt, mit Spannung und Action. Trotz Familie und alles scheint i.O…
Ja. Ich denke ich darf. Wenn ich nämlich unser Leben betrachte, dann war und ist das letzte Jahr vor allem geprägt von Zweifel, Verzicht und Entbehrungen (wir lebten während den letzten nun schon 8 Monaten einzig aus 5 Koffern, an 4 verschiedenen Orten auf 3 Kontinenten). Wir sehen im Moment nicht weiter als 2 Wochen. Und nicht einfach in Bezug auf welches Menu wir als nächstes kochen sollen oder welche Freizeittätigkeit ich noch machen könnte… sondern wo wir wohnen werden, wie die allgemeine Sicherheitslage sein wird und ob die Kinder eine adäquate Schulbildung erhalten. Ziemlich existenzielle Fragen. Und dies unabhängig von der aktuellen Corona-Situation.
Aber unser Leben ist auch von Gottes Wirken geprägt. Vielleicht auch dadurch, dass wir uns manchmal ein bisschen weit zum Fenster herauslehnen und er uns entsprechend schützen/unterstützen und helfen muss.
Und er hat uns noch nie fallen lassen. Ein guter Freund hat kürzlich gesagt, es scheine, als machen wir ein Schritt, dann mache Gott wieder einen. So scheine es immer weiter zu gehen.

Ich wünschte mir, dass unsere Freunde gerade in dieser Situation dies auch vermehrt erfahren dürfen. Einfach Schritte gehen und nicht den Kopf hängen lassen, sondern ihn zum Himmel heben, woher die Hilfe kommt.
Auch wenn wir uns manchmal unvollständig, gebrochen oder unfähig dazu fühlen. Gott ist da und wird uns unterstützen. Aber um das Leben zu leben MUSS man vorwärts gehen und sich nicht verkriechen. Es wird Kampfnarben geben!