Nebst unserer individuellen Betreuung bei Anglicare haben wir zweimal die Woche «Ladies Group». Wie der Name schon sagt, treffen wir uns als Gruppe und führen verschiedene Aktivitäten durch. Am Dienstag sind es die Frauen von Skibeach und Wallaby, freitags die Yirrkala Ladies. Meistens nehmen 6-10 Frauen teil.

Das Ziel von Anglicare ist, die Frauen zu fördern, aktiv ins Geschehen miteinzubeziehen und ihre Selbstständigkeit zu erhalten. Das passt nicht immer mit den Erwartungen unserer Klientinnen überein. Sie möchten vor allem relaxen ;-). So haben wir einen Kompromiss gefunden: Am Morgen unternehmen wir etwas draussen, nach dem Mittagessen bleibt Zeit zum Fernseh schauen und entspannen. Eine beliebte Aktivität ist zum Beispiel Fischen, Pandanus Blätter sammeln, ein Besuch im Op-Shop (Brockenstube), je nach Saison Mangos pflücken oder schwimmen. Wobei letzteres bei den jetzigen Tagestemperatur für die meisten viel zu kalt ist ;-). Die Trockensaison hat Einzug gehalten und wir haben tagsüber «nur» noch um die 28°C.

Es geht immer laut und chaotisch zu und her. Planung ist eine echte Herausforderung. Da die Yolngu im Hier und Jetzt leben, kommt immer alles anders als gedacht. Ich habe mitlerweile eine Strategie gefunden, gut damit zurechtzukommen. Ich bin auf alles gefasst und nehme von den Badesachen über Gartenhandschuhe und Schaufel bis hin zur Fischerschnur alles mit, wo ich eventuell gebrauchen könnte. Dann entscheide ich vor Ort zusammen mit den Frauen, was wir machen wollen. Sobald ich alle eingesammelt habe und sie in unserem Bus sitzen, das kann durchaus bis zu einer Stunde dauern, besprechen sie zusammen in Yolngu Mata. Ich verstehe jeweils kein Wort. Sie teilen mir dann ihre Ideen und Wünsche mit und ich kann mitreden und bestimmen, was möglich ist und was nicht. Bei spontanen Campingvorschlägen am Cape Arnhem muss ich leider passen und auch waghalsige Bustouren durch den Bush oder mir unbekannten Gewässern liegen nicht drin. Ansonsten bin ich jedoch für fast alles zu haben.